GSW bedeutet „Geschichtlich Soziale Weltkunde“ und beinhaltet die Fächer Erdkunde, Politik und Geschichte.
Die unterrichtliche Gestaltung der einzelnen Fächer folgt der Zielsetzung, die Schülerinnen und Schüler über die Schule hinaus zu wirksamem und verantwortungsvollem Handeln in der sie umgebenden Umwelt zu befähigen. Hierzu werden sie dabei unterstützt, sich ein eigenes, kritisches Bewusstsein über historische Entwicklungen, geographische Bedingungen und politische Sachverhalte anzueignen – und so die sie umgebende Lebenswelt eigenständig kritisch zu erschließen und in ihrem Sinne mitzugestalten. Die inhaltliche und methodische Planung und Durchführung des Unterrichts folgt dabei sowohl den jeweiligen Kerncurricula der Fächer als auch deren von der Fachbereichskonferenz beschlossenen schuleigenen Arbeitsplänen. Sie berücksichtigt aber auch zeitnah auftretende gesellschaftliche Themen sowie politisches Geschehen oder aktuelle Naturereignisse. Die Fachkonferenzen, die in der Regel einmal pro Halbjahr tagen, koordinieren somit die Arbeit in den Fächern Erdkunde, Geschichte und Politik.
Die unterrichtete Stundenzahl der einzelnen Fächer pro Woche richtet sich nach der Stundentafel der jeweiligen Schulform.
Erdkunde
Wieso beschäftigen wir uns mit Erdkunde?

 

Das Leben der Menschen und die Ausprägung ihrer Gesellschaft werden auch durch geographische Bedingungen beeinflusst. Unser eigener Alltag, der Lebensstil, die Wirtschaft und unsere Kultur, die auch z.B. durch die Bedingungen einer gemäßigten Klimazone geprägt sind, unterscheiden sich extrem von denen der Menschen, die in anderen Bereichen der Welt leben. Die Auseinandersetzung mit den Umwelt- und Lebensbedingungen von Menschen in anderen Regionen der Erde hilft dabei, auch deren Kultur- und Gesellschaftsformen besser zu verstehen und ihre Entwicklung besser nachzuvollziehen.
Allerdings prägt nicht nur die Umwelt den Menschen. Das Fortschreiten der technischen Möglichkeiten ermöglicht uns immer stärkere Veränderungen unserer Umwelt. Die Menschheit prägt und verändert ihren Lebensraum  stark, wobei manche dieser Veränderungen  bewusst vorgenommen werden, andere sind nicht bewusst geplante Folgen unseres Handelns. Die Auseinandersetzung mit diesen Wechselwirkungen geschieht mit dem Ziel, durch ein entstandenes „Raumbewusstsein (…) raumverantwortliche(s) Handeln“ (KC Erdkunde Niedersachsen, Oberschule 2013, S. 5) zu entwickeln sowie durch ein vernetztes Lernen und Denken die aus der Wechselwirkung von Natur und Mensch entstehenden „Strukturen, Prozesse und Probleme zu verstehen und Problemlösungen in Ansätzen zu entwickeln“. Das bedeutet auch, dass „aktuelle geographische Phänomene und Prozesse wie z.B. Globalisierung, Mobilität, Klimawandel, Naturereignisse, Bevölkerungsentwicklung, Migration und Ressourcen­konflikte“ einer kritischen Betrachtung unterzogen werden müssen, da ein Umgang mit ihnen „eine Anpassung bisheriger Verhaltensweisen und Handlungsstrategien auf der Grundlage von fundiertem Sachwissen und Urteils- sowie Problemlösefähigkeit erfordert“.

 

Politik
Warum ergründen wir Politik?

 

Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland formuliert in Artikel 20: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.“ Diese Staatsgewalt übt das Volk insbesondere durch Wahlen und Abstimmungen aus und wird somit bei Gemeinschaftsentscheidungen zum freien Mitgestalter unserer Demokratie. Das Ziel des Politikunterrichtes ist es, Schülerinnen und Schüler zu politisch mündigen Bürgerinnen und Bürgern auszubilden, die in der Lage sind, „die Grundrechte für sich und jeden anderen wirksam werden zu lassen und zur demokratischen Gestaltung der Gesellschaft bewusst beizutragen.“ (KC Politik Niedersachsen, OBS 2013, S. 5) Hierzu stellt der Politikunterricht „einen fachlich angemessenen und der Bürgerrolle entsprechenden Zugang zu politischen Themen“  bereit.

 

Geschichte

 

Weshalb untersuchen wir die Geschichte?

 

Kein Mensch lebt nur im Augenblick. Jeder Mensch hat seinen eigenen Lebensweg mit seinen eigenen Erinnerungen, die ihm zu einer eigenständigen Persönlichkeit machen. Dieses Prinzip gilt nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für Gruppen von Menschen, für Völker und für ganze Nationen. Wer den Anderen verstehen will, muss sich mit dessen Erfahrungen und den daraus gewonnenen Einstellungen beschäftigen. Dies gilt auch für sich selbst und besonders für andere Gruppen von Menschen, Völkern oder Nationen.
Das niedersächsische Kerncurriculum für Oberschulen formuliert als Ziel für den Geschichtsunterricht daher: „Durch die Beschäftigung mit Themen aus vergangenen Zeiten gewinnt der Mensch eine eigene Identität und ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein, dass ihm die Teilhabe am kulturellen Gedächtnis seiner Gemeinschaft ermöglicht. (…) Zudem erkennen Schülerinnen und Schüler durch die Untersuchung historischer Prozesse im Geschichtsunterricht, dass die eigene Gegenwart durch diese Prozesse bestimmt ist.“
Unsere Schule engagiert sich besonders in der lokalen Geschichte Lengerichs. So arbeitet die Fachschaft Geschichte besonders eng mit dem Forum Juden Christen zusammen, gestaltete gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern die Stolpersteinverlegung für 17 Lengericher Juden, gestaltet regelmäßig die Gedenkfeier zur Reichspogromnacht und besucht das Emslandlager Esterwegen. Besonders die Klassen 9 und 10 besuchen im Rahmen ihrer Abschlussfahrten nach Berlin das Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen, die Berliner-Mauer-Gedenkstätte Bernauer Straße, das Holocaustmahnmal und andere geschichtsträchtige Orte.