Mit dem Motto „Wovon wir träumen“ verabschiedete die Oberschule Lengerich am Freitag ihre Abschlussklassen der Jahrgänge 9 und 10. Den Auftakt bildete ein ökumenischer Gottesdienst in der katholischen Kirche. Danach versammelten sich Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Schulpersonal in der Aula der Schule zur feierlichen Abschlussveranstaltung.

Schulleiterin Carmen Skowasch eröffnete die Feier mit einer Begrüßung und ging besonders auf den gelungenen Chaos-Tag ein, den die Schüler zwei Tage zuvor organisiert hatten. Es sei ihnen gelungen, ihren Traum eines strukturierten, durchdachten und gleichzeitig ausgelassenen Tages wahr werden zu lassen. Insgesamt wurden 70 Schülerinnen und Schüler entlassen.

Samtgemeindebürgermeister Matthias Lühn richtete sich anschließend an die Jugendlichen. Er erinnerte daran, dass mit dem Tag ein bedeutender Lebensabschnitt endet und ein neuer beginnt. Der Fachkräftemangel sei auch in der Region spürbar, umso wichtiger sei es, dass junge Menschen ihren Weg mutig gehen – auch ohne Studium stünden ihnen heute viele Türen offen. Lühn rief dazu auf, Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu schützen. In einer Zeit, in der populistische Töne immer lauter werden, seien kritisches Denken und eine klare Haltung gefragt. Soziale Medien seien kein Ersatz für eigenes Denken. Außerdem appellierte er an die Schülerinnen und Schüler, sich in verschiedene soziale Bereiche einzubringen, damit ein solidarisches Miteinander möglich bleibt.

Elternvertreterin Anja Weigelt-Deters bedankte sich bei den Lehrkräften und dem gesamten Schulteam für die Unterstützung in den letzten Jahren. Sie hob hervor, wie sehr die Kinder in dieser Zeit gewachsen seien – nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. Den Eltern sprach sie Anerkennung für ihre Geduld, ihren Rückhalt und die Fähigkeit zu, da zu sein, wenn es schwierig wurde. Nur so konnten die Jugendlichen die nötigen „Flügel“ entwickeln, um jetzt neue Wege zu gehen.

Auch aus Schülersicht wurde der Weg bis zum Abschluss reflektiert. Hanna Kuis und Antonia Lügering blickten auf die vergangenen Jahre zurück – geprägt von Corona, Homeschooling, Maskenpflicht und ungewöhnlichen Lernbedingungen. Der Traum vom Unterricht im Pyjama während der Pandemie sei irgendwann dem Wunsch nach echter Gemeinschaft gewichen. Besonders in Erinnerung blieb die erste Klassenfahrt nach Amsen, die erste Gelegenheit, als Klassengemeinschaft richtig zusammenzuwachsen. Eine humorvolle Präsentation ließ die wichtigsten Stationen der Schulzeit Revue passieren – samt Katastrophen, Pausenhofchaos und schönen Momenten.

Zum Ende der Veranstaltung sprach nochmals Schulleiterin Carmen Skowasch. Sie erinnerte daran, dass die Träume in Klasse 5 noch klein und persönlich gewesen seien – heute seien sie größer, konkreter und mutiger. Der heutige Tag sei ein Meilenstein, aber kein Endpunkt. Ihr Appell an die Jugendlichen: Träume nicht gegen Erwartungen eintauschen, den Mut bewahren, weiterzudenken, weiterzumachen. Denn wer träumen kann, kann auch gestalten.

Im Anschluss folgte die feierliche Übergabe der Zeugnisse durch die Klassenlehrerinnen. Neben dem offiziellen Dokument erhielten die Schülerinnen und Schüler auch kleine Präsente. Musikalische begleitet wurde die Feier vom Schulorchester und der Schulband unter der Leitung von Konrektor Richard Vorholt. Im Anschluss lud die Elternvertretung zum Sektempfang – ein Novum an der Oberschule Lengerich. Am Abend feierten die Jugendlichen ihren Abschied mit einer großen Party bei Pepe`s Post in Lengerich. Ein würdiger Abschluss für einen Jahrgang, der mit vielen Herausforderungen gewachsen ist – und mit klaren Träumen in die Zukunft geht.